Moderne Wundversorgung – Mit der richtigen Ernährung Wundheilprozesse unterstützen

Während des Wundheilungsprozesses spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Der Körper benötigt zur Regeneration Rohstoffe zur Wiederherstellung. Liegt eine Malnutrition (Mangelernährung) vor, wird der Körper keine Heilung zustande bringen können, da ihm wichtige Bausteine fehlen.
Die moderne Wundversorgung berücksichtigt dieses Wissen und erzielt seither auch bei scheinbar chronischen Wunden Erfolge. Wenn Sie eine einwandfreie Wundbehandlung wünschen, ist es demnach ratsam, auch die eigene Ernährung auf Mangelernährung zu prüfen.

Im folgendem Beitrag finden Sie genauere Informationen über die Thematik.

Der Wundheilungsprozess und die richtige Nährstoffzufuhr

Wundheilungsprozesse werden von der Ernährungsweise der jeweiligen Person beeinflusst. Da zur Wiederherstellung viel Energie benötigt wird, muss dem Körper auch ausreichend Nahrung zugeführt werden. Aber nicht nur Kohlenhydrate und Glukose als Energielieferanten werden benötigt: Sowohl Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, als auch Mikronährstoffe wie Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente werden für die erfolgreiche Regeneration benötigt. Zu einer angemessenen Ernährung zählt auch eine ausreichende Wasserzufuhr.
Jedwede Wundversorgung erzielt keinen Erfolg, wenn nicht ausreichend Nährstoffe für den körpereigenen Heilungsprozess zur Verfügung stehen.
Mangelernährung begünstigt im schlechtesten Falle sogar die Entstehung chronischer Wunden.
Um Malnutrition ausschließen zu können, rät die DNQP (eine Expertenarbeitsgruppe vom Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“) dazu, den Ernährungszustand aller Patienten mit chronischen Wunden zu erheben.

Erhöhter Energiebedarf

Ein Erwachsener hat einen Grundumsatz von 24 kcal pro Tag. Dieser Richtwert verändert sich jedoch je nach Geschlecht, der Körpergröße, dem Klima und dem Alter. Auch beeinflussen körperliche Aktivitäten den Nährstoffbedarf. Zu den körperlichen Aktivitäten zählen nicht nur die, denen wir uns bewusst sind: auch Schwangerschaften und bestimmte Krankheitsbilder erhöhen den Kalorienbedarf. Wundheilungsprozesse steigern die Stoffwechselleistung ebenfalls, weshalb der Bedarf an Nährstoffen bzw. Energie steigt.

Erhöhter Eiweißbedarf

Neben dem Energiehaushalt zählt auch Eiweiß zu einem wichtigen Element in der Wundversorgung. Für den Heilungsprozess einer Wunde benötigt der Körper Proteine für die Narbenbildung, wodurch sich der Bedarf an Eiweiß – je nach Größe der Wunde – stark erhöhen kann.
Während ein gesunder Mensch 0,8 g pro kg zu sich nehmen sollte, nimmt ein Patient mit chronischen Wunden im Idealfall 1-1,5 g pro kg zu sich. Auch bei Menschen mit Malnutrition lässt sich ein höherer Eiweißbedarf feststellen.

Ernährungstherapie

Während des Wundheilungsprozesses sollte die Zufuhr folgender Nährstoffe gewährleistet sein: Proteine, Vitamin A, B-Vitamine, Vitamin C, Zink, Arginin und Eisen Diese Stoffe bauen Zellen und das Kollagengewebe wieder auf. Antioxidantien und Mikronährstoffe wirken entzündlichen Reaktionen entgegen und bekämpfen zusätzlich freie Radikale.
Um die Nährstoffzufuhr zu erleichtern, bietet es sich an, Nährstoffe über Nahrungsmittel und Vitaminpräparate zuzuführen.

Fazit

Die beste Wundbehandlung kann durch eine mangelhafte Ernährungsweise zunichte gemacht werden. Die moderne Wundversorgung hat zahlreiche Erkenntnisse im Zusammenhang von Ernährung und Heilungsprozessen gewonnen, weshalb Menschen während der Wundbehandlung ausdrücklich auf hinreichende Nährstoffzufuhr verwiesen werden. Mit dem Wissen lassen sich scheinbar chronische Wunden von Patienten nach Jahren heilen. Wer zudem grundsätzlich auf eine ausgeglichene Ernährung achtet – gerne auch unterstützend durch Vitaminpräparate -, beugt chronische Wunden vor.